Ein Standpunkt von Sandra Stüve.

Wissen Sie, wo die Reise hingeht? Welche Auswirkungen hat die Pandemie wirklich auf die Arbeit? Was wirkt kurzfristig, was auf Dauer? Eines ist klar: Viele Arbeitsplätze wird es in der Zukunft so nicht mehr geben. Und das ist gut.

Wir sind fest davon überzeugt, dass die Pandemie in vielen Menschen etwas geweckt hat, dass sie Fragen aufgeworfen hat, die vorher nie Thema waren. Die Frage nach dem Sinn des eigenen Lebens und der Sinn der Arbeit stellt sich für viele heute anders. Viele haben sich in ihrer existenziellen Beklemmung von Arbeitgeber:innen nicht verstanden gefühlt. Einige haben Schlüsse gezogen und einen Schlussstrich: Sie haben den Arbeitsplatz gewechselt, weil die Arbeit subjektiv mit einem zu hohen Risiko für Leib und Leben verbunden war. Andere haben sich grundsätzlich entschieden, einem neuen Lebensentwurf zu folgen. Aber das ist natürlich nur ein Ausschnitt der arbeitenden Bevölkerung. Die meisten werden auch in der Zukunft der Erwerbsarbeit nachgehen, der sie vor 2020 bereits nachgegangen sind. Aber sie werden einen anderen Blick auf diese Arbeit, auf die Arbeitskultur und auch auf das Handwerkszeug Raum haben.

Aus der Perspektive der Arbeitgeber:innen und des Management betrachtet, sehen wir eine neue Menschlichkeit. Darüber haben wir an dieser Stelle schon geschrieben. Denn da wo vorher Zahlen im Mittelpunkt standen, sind heute Menschen mindestens ebenso wichtig geworden. Natürlich geht es darum, die Ressource Mitarbeiter:innen so effizient und zielführend wie möglich einzusetzen. Dazu gehört aber auch, dass diese Mitarbeiter:innen die Arbeitswelt vorfinden, die sie maximal produktiv macht. Im Büro genauso wie im Homeoffice. Es menschelt im Management. Das ist eine schöne Entwicklung, die Wertschätzung steigt.

Wir können die Zukunft naturgemäß nicht voraussagen. Gerade in den hektischen Zeiten der ausklingenden Pandemie, ist jede Prognose mit Vorsicht zu genießen. Aber wir alle – Sie und wir – können die Zukunft der Arbeit entscheidend gestalten. Geben wir Menschen die Freiheit, ihr Arbeitsleben zum Besseren zu beeinflussen. Dazu gehören neue Führungs- und Management-Ansätze, neue Arbeitswelten und ein unbedingtes Growth Mindset. Arbeiten wir gemeinsam dafür.

Wie sieht Ihre Planung für die Rückkehr zur Normalität (hoffentlich) im Herbst 2021 aus? Ich bin neugierig.

Sandra Stüve