Mark Phillips sagt, Innenarchitekten müssten zu Change Managern werden. Stattdessen tauchen immer mehr selbsternannte New-Work-Jünger und Change-Manager auf dem Markt auf. Keine Innenarchitekten. Nun gut, keine – außer HCD.
Mark Phillips weiß, wovon er spricht. Er ist Professor für Innenarchitektur und forscht zum Thema New Office. Er betonte unlängst im Fachmagazin md, welche große Verantwortung Büroplaner gegenüber den künftigen Nutzern ihrer Räume tragen. Und er wirbt dafür, über die innenarchitektonische Leistung hinaus als Change Manager aufzutreten. Das mag auf den ersten Blick verwirren, auf den zweiten noch mehr: Vom Ernstnehmen der Menschen, vom Mitnehmen der Menschen oder vom Zuhören ist in der Ausbildung bei Architektur und Innenarchitektur immer noch viel zu wenig die Rede.
Die Begleitung hin zu neuen Arbeitsformen und den sich daraus ergebenden räumlichen Konsequenzen übernehmen deshalb immer mehr die New-Work-Experten. Die hören zwar meist zu, bringen die Transformation der Organisation auf den Weg, scheitern aber bei der Umsetzung von Prozessveränderungen in der Arbeitswelt, scheitern an der Komplexität von Planung und Bau.
Bei HCD halten wir es seit Jahren mit Mark Phillip: Prozess- und Management-Know-how sowie innenarchitektonische Expertise waren 1997 das Fundament von HCD. Heute sind wir ein interdisziplinäres Team, das nicht nur Planung und Gestaltung, Ergonomie, technische Gewerke und Medientechnik sowie IT beherrscht. Seit Jahren begleiten wir unsere Kunden in den Projekten bis zum Aktzeptanz-Marketing und Change-Management hin zu einer neuen, einer anderen – auf den Menschen ausgerichteten Organisation. Die Basis dafür ist unter anderem meine Ausbildung zum New Work Facilitator vor einiger Zeit. Und: Wir bleiben am Ball. Erst vor einigen Tagen habe ich ein Alumni-Netzwerk der New-Work-Akademie TAM in Berlin mitgegründet.
Human Centered Design beginnt mit vielen Fragen – zu Arbeitsweisen und Prozessen, zu Wünschen und Bedürfnissen. Human Centered Design heißt, tief eintauchen in die Arbeit, die in den Räumen verrichtet wird, die wir für die Menschen vor Ort gestalten dürfen. Es gibt in unserer Branche noch jede Menge Hausgaben zu erledigen – allein das Thema Klimatisierung ist für viele eine echte Aufgabe. Ein Innenarchitekt, der ganzheitlich und „human centered“ planen und gestalten kann – das ist selten. Und ist es wirklich sinnvoll, diesem Menschen auch noch die Aufgabe des Change auf die Liste zu schreiben?
Die gute Nachricht: Es beginnt alles mit dem richtigen Mindset. Und dieses Mindset, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, ist heute vielfach Common Sense. Und das ist gut so. Wenn das richtige Mindset dann in interdisziplinären Teams zusammenkommt, Menschen unterschiedlicher Fachrichtungen an einer Arbeitswelt arbeiten, einander Zuhören und gemeinsam das Beste in den Blick nehmen. Dann sind wir auf dem richtigen Weg. Auf dem HCD-Weg.
Herzlichst
Sandra Stüve