Gestaltung von Call Center LösungenDen Studienpreis von HCD haben Florian Bürkner (23) und Oliver Müller (25) mit dem Entwurf eines flexiblen High-Tech-Arbeitsplatzes gewonnen. Damit setzten sie sich gegen starke Konkurrenz und Themen wie gekapselte und mobile Arbeitsplätze sowie zukunftsweisende Headsets durch. Ziel des HCD-Ergonomiepreises am Bergischen Institut der Universität Wuppertal war es, Arbeitssysteme und Komponenten des Arbeitssystems für die komplexen Anforderungen an Licht, Luft und Raum im Call Center zu entwickeln.

Mit dem Wettbewerb will HCD die Balance von Wunsch und Wirklichkeit ein ganzes Stück in Richtung Wirklichkeit verschieben. Die Aufgabe an die Studenten war: Entwickelt Produktlösungen, um unseren ganzheitlichen Planungsansatz aufzugreifen und weiter zu entwickeln. Und dies ist gelungen. Die Erstplatzierten Bürkner und Müller zeigten ein papierloses Arbeitsplatzkonzept, das Schreibtisch, Stehtisch, Rechner, Headset-Steuerung und Telefon intelligent verbindet und mobil ist.

Der gestalterische Clou: Werden die PCs nicht benötigt, lässt sich der Bildschirm in die Tischplatte einklappen; aus einer Arbeitsgruppe wird dann schnell ein geräumiger Besprechungstisch. „Wir wollten mit dem Konzept Denkanstöße geben, wie es zukünftig im Call Center aussehen kann“, sagt Preisträger Müller. Und Teamkollege Bürkner ergänzt: „Auch unsere erste Assoziation war Boxen und Hühnerstall.“ Und er appelliert an Call-Center-Verantwortliche: „Denken Sie an den Menschen – mit einem ergonomischen Arbeitsplatz arbeitet dieser länger und gesünder. Das rechnet sich langfristig.“

Den zweiten Platz vergab die Jury aus Institutsleiter Ralf Aßmann, CCF-Präsident Manfred Stockmann und Uwe Lamnek, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutsche Annington Kundenservice GmbH, sowie Michael Stüve für ein Konzept eines mobilen Arbeitsplatzes. Rene Sauter und Jan Zellerhoff zeigten einen Steharbeitsplatz für den kurzzeitigen und mobilen Wechsel vom Sitzen zum Stehen. Der filigrane Arbeitsplatz auf Rollen kann beliebig positioniert werden und passt sich ergonomisch an die Anforderungen der jeweiligen Nutzer an.

Über einen dritten Preis konnten sich gleich zwei Projekte freuen: Lisa Töpfer wurde für die Idee einer Arbeitsplatz-Kapsel, einer transparenten Kugel, ausgezeichnet. Und Hannes Harms legte einen Entwurf für ein monaurales Headset vor, der durch intelligente Features und durchdachte Handhabung überzeugte.

„Ob diese Entwürfe den Weg ins Call Center schaffen, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Der nächste Schritt werden Machbarkeitsstudien sein. Auf jeden Fall haben die Ergebnisse und die Ideen dahinter das Zeug dazu, die Arbeitswelt im Call Center zu optimieren“, resümiert Stüve.

Im Detail umfassten die Aufgben des Wettbewerbs ergonomische Handlungsanalysen, Identifikation gebrauchsfunktionaler Parameter sowie die Erarbeitung ergonomischer und gestalterischer Verbesserungsvorschläge mit Konzeption und Entwurf unter den Prämissen der Gebrauchsfunktionalität, der Ergonomie und technischer und ästhetischer Parameter. Präsentiert haben zwölf Studierende sieben Gesamtkonzepte einschließlich angefertigter Designs und somatografischer Zeichnungen.