Studie - Open SpaceEine umfassende Studie zum Zusammenhang von Planung, Gestaltung, Gesundheit und Arbeitszufriedenheit im Open Space hat die Hochschule Luzern jetzt vorgelegt. Die Medienbesprechung unter anderem in der Financial Times Deutschland kam dabei schnell zu dem voreiligen Schluss: Das Großraumbüro macht krank.

Die differenzierten Erkenntnisse der schweizer Studie haben wir hier für Sie zusammengefasst. Und vorweg: Die Ergebnisse decken sich mit der HCD Trend-Studie 2008 und zeichnen ein gänzlich anderes Bild vom Open Space.

Bei den Umgebungsfaktoren werden von den Befragten Lärm im Raum durch Gespräche oder durch Geräte, trockene oder schlechte Luft sowie eine zu hohe oder ein wechselnde Raumtemperatur als störend empfunden. Diese Mängel nehmen bei wachsender Raumgröße und steigender Personenzahl in einem Raum zu, so die einhellige Aussage. Gleichzeitig seien dies die wesentlichen Kriterien für die Zufriedenheit im Allgemeinen. Und auch bei der Arbeitsgestaltung und Unterbrechungen weisen die Befragten darauf hin, dass Personen, die vorbeilaufen, eine belastende Störungsquelle seien. Lediglich Hard- und Softwareprobleme führten zu mehr Zeitverlust.

In ihrer Schlussfolgerung kommen die schweizer Forscher zu dem Ergebnis: „Grössere Büros sind nicht generell schlechter als kleine. Wichtig ist, dass die räumlichen Verhältnisse mit den Aufgaben der darin tätigen Personen und den daraus resultierenden Bedürfnissen und Lärmemissionen abgestimmt werden.“ Sie fordern räumliche und akustische Trennungen, eine ausreichende Zahl von Rückzugs- und Ruhearbeitsplätzen zum Ausgleich und die gestalterische Auflösung der vermeintlichen Gegensätze Konzentration und Kommunikation. Sie heben auch hervor, dass die Führung auf die Raumform reagieren muss: Ein Verhaltenskodex, der zur Ruhe führt, sei zu begrüßen. Ein Fazit ist auch: Die alleinige Betrachtung der Flächenkosten pro Arbeitsplatz vernachlässige eine ganzheitliche Bewertung der Wirtschaftlichkeit eines Arbeitsplatzes. Die indirekten Kosten, die durch negative Umgebungsbedingungen entstehen und zu Einschränkungen und Fehlzeiten führen, seien als Bewertungsgröße bedeutsam für die Planung.