Man müsste, man könnte, jetzt aber … in vielen Organisationen haben Hektik und das Wissen um vermeintliche Patentlösungen in den vergangenen Wochen längst übernommen. Und das ist kein guter Wegbegleiter in der Unsicherheit. Denn in volatilen Situationen ist eines entscheidend: Empathie gegenüber anderen und Demut vor dem, was wirkt.

Und diese Empathie ist dort zuhause, wo Nähe tagtäglich gelebt wird. In den Teams, vor Ort bei der Arbeit. Deshalb ist Remote-Work und Remote-Führung auch eine ganz große Herausforderung. Kaum eine Führungskraft wurde in der Vergangenheit dafür ausgebildet, Teams per Videocall und Chat zu führen. Keine Mitarbeiter:innen haben langjährige Erfahrung, „remote“ zu arbeiten und geführt zu werden.

Dennoch sehen wir in vielen Unternehmen, dass Führungskräfte in der Pandemie über sich hinausgewachsen sind. Sie haben Nähe und Empathie in die Virtualität des New Normal mitgenommen, haben quasi ein Ohr an der Basis und versuchen jeden Tag, die besten Bedingungen zu schaffen, dass Teams „abliefern“ können. Deshalb will ich an dieser Stelle eine Lanze für die Managerinnen und Manager brechen, die mit Weitsicht und Engagement eine neue unbekannte Welt betreten haben und dort erfolgreich führen.

Und doch frustriert es immer wieder, wenn dieses Streiten für die besten Lösungen für das eigene Team konterkariert wird durch vermeintlich allgemeingültige Lösungen: Dabei ist jede Führungssituation speziell, sie braucht den richtigen Nährboden, damit Leistung gedeihen kann.

Mein Appell: Weihnachten ist die Zeit der Langsamkeit, das schafft Raum für Grundsätzliches. Liebe Unternehmen, gebt Euren Führungskräften die Chance zu führen. Setzt Euch an die Spitze der Bewegung. Nehmt Veränderungen an, gestaltet sie aktiv gemeinsam und macht die Organisation fit für die Zukunft. Die Zeit des Weiter-so ist vorbei, die Kraft der Veränderung liegt in den eigenen Reihen. Nur so meistert Ihr die Unsicherheit der VUCA-Welt.

Herzlichst

Ihre
Sandra Stüve