Die zusätzliche Befeuchtung der Raumluft ist vor allem in Abteilungen mit sprechintensiver Tätigkeit ein oft diskutiertes Thema. Bedenken zur Hygiene und hohem Installationsaufwand muss heute, wie das Beispiel Thomas Cook zeigt, kein Unternehmen mehr haben.
Wohler fühlen und gesünder arbeiten
Moderne Bürowelten sollen heute motivieren, begeistern, stimulieren und Leistung fördern. Ein hoher Anspruch, der in der Praxis nur schwer erfüllt werden kann. Häufiger Störfaktor in vielen Unternehmen ist das Raumklima: Neben unzureichender Luftqualität und zu hoher Temperatur ist es vor allem zu trockene Luft, die das Wohlbefinden der Mitarbeiter stört: Über 35% der Büroarbeiter empfinden zu trockene Luft oft bzw. ständig als Beeinträchtigung am Arbeitsplatz belegt eine Studie der Hochschule Luzern aus dem Jahr 2010. Beschwerden über brennende Augen, Schluckbeschwerden, Heiserkeit und trockene Haut treten dabei vermehrt vor allem in den Wintermonaten auf. Wird kalte, trockene Außenluft über Klimaanlagen oder Heizungen erwärmt, kann die relative Luftfeuchte im Büro leicht auf Werte bis unter 20% sinken mit unangenehmen Folgen für das „Wohlfühlklima“ und die Gesundheit. Klinische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Selbstreinigungsfunktion der Schleimhäute bei einer Luftfeuchtigkeit von weniger als 20% gestoppt und die Immunabwehr so um eine wichtige Schutzfunktion geschwächt wird. Die Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten steigt dadurch. Um ganzjährig eine optimale Luftfeuchte sichern zu können, muss zusätzlich Feuchtigkeit in die Raumluft gebracht werden. Vor einer Befeuchtung in der Klimaanlage schrecken viele Unternehmen nicht nur wegen des Installationsaufwandes und der Investitionskosten zurück: Die Angst vor hygienischen Problemen und hohem Reinigungs- und Wartungsaufwand sprechen oft gegen eine zusätzliche Luftbefeuchtung. Eine neue Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit ohne Klimaanlage zu regeln, ist die Direktraum-Luftbefeuchtung, die bei der Thomas Cook AG in Oberursel im Einsatz ist.
Open Space mit Luftbefeuchtung
Die Thomas Cook AG mit Sitz in Oberursel ist in Deutschland der zweitgrößte Anbieter von touristischen Leistungen und Produkten. Zum Unternehmen gehören mit Neckermann Reisen, Thomas Cook und Bucher Last Minute führende und renommierte Veranstaltermarken sowie der Ferienflieger Condor. Gelebt wird eine Unternehmenskultur, in der alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertgeschätzt und respektiert werden, und in der er es Spaß macht, zu arbeiten. Dieser Leitidee folgend wurde auch die neue Einrichtung der Abteilung „Kundenservice“ geplant und umgesetzt. Seit 2010 sind die Teams des Thomas Cook Kundenservices nach touristischen Zielregionen in drei großzügige Gruppenbüros gegliedert. Von HCD wurde ein ganzheitliches Raum-, Akustik-, Licht- und Klimakonzept entwickelt.
Zur Luftbefeuchtung wird in den Open Space Räumen das Draabe System NanoFog Evolution eingesetzt, das speziell für die Nachrüstung in Bürogebäuden konzipiert ist. Axel Müller-Uderstadt, Leiter Kundenservice bei Thomas Cook, war sich der Bedeutung der Luftfeuchte für seine Abteilung schon mit Beginn der Planung bewusst: „Die Luftbefeuchtung ist für mich ein Muss, um meinen Mitarbeitern das bestmögliche Raumklima zu geben, das vor Stimmbelastungen und zu trockenen Schleimhäuten schützt.“ Um eine ganzjährig optimale Luftfeuchte von 40% zu sichern, sind in den Großraumbüros jeweils drei Direkt-Raumluftbefeuchter im Einsatz. Die kleinen Geräte sind an der Decke befestigt und versprühen dort bei Bedarf einen mikrofeinen „Nebel“, der sofort von der Raumluft aufgenommen wird und sich gleichmäßig im Büro verteilt. Gesteuert werden die Luftbefeuchter durch einen Digital-Hygrometer, der die Befeuchtung nur dann aktiviert, wenn der gewünschte Sollwert unterschritten wird. Das zur Befeuchtung erforderliche Wasser wird über eine Hochdruck-Ringleitung zu den Geräten geführt. Die Installation der nur fingerdicken Leitungen erfolgte bei Thomas Cook problemlos in der abgehängten Decke. Eine transportable Wasseraufbereitung, die im Technikraum Platz findet, ist an das Wassernetz angeschlossen und garantiert den hygienischen und sicheren Betrieb der Luftbefeuchtung: Das Wasser wird, bevor es zu den Luftbefeuchtern kommt, entmineralisiert, gereinigt und entkeimt. Um für Thomas Cook den Betrieb der Luftbefeuchtung wartungsfrei zu erlauben, tauscht der Hersteller alle sechs Monate die transportable Wasseraufbereitung automatisch gegen ein komplett gewartetes und gereinigtes System aus. Dadurch ist nicht nur die Hygiene sichergestellt, sondern gleichzeitig auch die Anforderung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) erfüllt. Diese hat das komplette Luftbefeuchtungssystem mit dem Zertifikat „Optimierte Luftbefeuchtung“ ausgezeichnet.
Mit der Umsetzung der ganzheitlichen Raumgestaltung im Kundenservice hat Thomas Cook eine spürbar stimulierende Bürowelt geschaffen, die das Zusammenspiel von Licht, Luft und Raum in gelungener Weise berücksichtigt. Die geregelte Luftfeuchte ist dabei zu einer Größe für das individuelle Wohlbefinden der Mitarbeiter geworden, die gleichzeitig präventiv vor den möglichen Folgen zu trockener Luft auf die Gesundheit schützt.