Wow. In einer international angelegten Studie haben zwei Drittel der Befragten angegeben, dass sie im Homeoffice ein wenig oder deutlich produktiver seien, berichtete die Wirtschaftswoche vor einigen Tagen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass die Büros dieser vielen armen Menschen nicht wirklich auf die Produktivität einzahlen. Das ist bemerkenswert.

Warum kommen die befragten Menschen zu diesen Ergebnissen? Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass Beschäftigte ihre Produktivität nicht wirklich beurteilen können. Das jedenfalls führt ein Arbeitsmarktexperte in diesem Artikel als einen möglichen Grund an: Es werde zu häufig vermischt, was Produktivität für den Arbeitgeber und „Produktivität“ in puncto Privatleben (mal eben kurz den Rasen mähen) bedeute.

Ich nehme aus diesem plakativen Ergebnis vor allem eines mit. Die Menschen sind sinnloser Tätigkeiten überdrüssig. Sie dürsten nach Arbeitsorten, die jeweils perfekt zu den Tätigkeiten passen. Wer kreativ Neues entwickelt, braucht dafür das passende Umfeld. Und das ist ein anderes als es ein Sachbearbeiter im Schadenmanagement einer Versicherung beispielsweise benötigt. Unsere Erfahrung ist, dass die Menschen gern für gewisse Tätigkeiten ins Büro gehen, weil es Spaß macht, weil die Ergebnisse gut werden und weil die Orte zur Aufgabe passen. Wer allerdings im Büro sitzt und doch ein Teams-Meeting nach dem anderen absolvieren muss, wird natürlich zum Ergebnis kommen, dass man dies auch gut aus der „kuscheligen Homezone mit Garten-Blick“ im eigenen Wohnzimmer erledigen kann.

Hybrides Arbeiten wird die Zukunft sein, eine hybride Meeting-Kultur ist es nicht unbedingt. Dafür sind Teamtage, Kreativ-Tage, Reflexions- oder Planungstage im Unternehmen viel ergebnisreicher, wenn sie im Unternehmen stattfinden und nicht aus dem Homeoffice heraus. Es kommt also darauf an, dass Räume, Menschen und Aufgaben zueinander passen. Das bedeutet naturgemäß auch eine deutlich umfassendere Strategie als allein die Einführung einer Remotequote von X Prozent. Arbeit und passenden Arbeitwelten gehören miteinander gedacht und geplant. Dann passt auch die Produktivität.

Was tun Sie über die Remote-Quote hinaus, um die Produktivität und Begeisterung bei Ihren Mitarbeitenden hochzuhalten? Ich freue mich auf Ihren Kommentar unter s.stueve@hcd-gmbh.de

Herzlichst
Ihre

Sandra Stüve