Die Sommersonnenwende liegt hinter uns. Der Sommer ist da. Und mit ihm kommen auch wieder hohe Temperaturen. „Der langfristige lineare Temperaturanstieg im Sommer entspricht von 1881-2023 mit 1,8 °C in etwa dem jährlichen linearen Trend“, stellt das Umweltbundesamt fest. Wie es weitergeht, lässt sich erahnen. Wir müssen Gebäude also auf steigende äußere Wärmelasten vorbereiten. Denn die Zuständigkeit fürs Büro-Klima können wir unseren Führungskräften nicht auch noch aufbürden.
Führungskräfte? Klar wird auch vielfach dieses Thema bei den Führungskräften platziert: Entwickelt eine Lüftungsroutine im Team! Legt fest, auf welche Temperatur die Kühlung eingestellt wird! Entscheidet, ob die Beschwerden über den kalten Luftzug berechtigt sind, und löst das im Team! Das kann es nicht sein.
Schauen wir uns die Herausforderung doch einmal genauer an: Die Zahl der Sonnenstunden in Deutschland ist seit 1961 gestiegen – um rund 15 Stunden im Juli und um knapp 30 Stunden im April. Diese Zahlen liefert Kachelmannwetter.com. Die äußere Wärmelast – also der Wärmeeintrag durch Sonneneinstrahlung auf ein Gebäude – steigt also kontinuierlich (und durch den überproportionalen Anstieg im April verlängert sich die Sonnenperiode). Hinzu kommen innere Wärmelasten durch die Menschen im Büro, durch den Betrieb von immer mehr IT- und Medientechnik. Die Herausforderung Klima ist also allgegenwärtig.
Dabei wird die Umstellung auf moderne, umweltfreundliche Heiztechnik vielerorts zum Thema gemacht, die Reduzierung von Wärme gerät aber aus dem Blickfeld der Verantwortlichen. Dabei sind Klimaanlagen heute auch in Deutschland längst im Alltag angekommen: im Auto, im Flugzeug und (meistens funktionieren sie ja auch) in der Bahn. Wichtige Punkte dabei sind die Bedienerfreundlichkeit und die maximale Automatisierung. Das Ziel muss sein, dass das Klima „von selbst“ gut ist, und die Mitarbeitenden sich auf ihren Job konzentrieren können. Wer keine Vollklimatisierung hat, kann kurzfristig sicherlich auf folgende Punkte setzen:
- Vermeiden Sie Wärme, indem Sie frühzeitig Sonnenschutz (außen) und Blendschutz (innen) einsetzen, bevor sich der Raum durch die Sonne erwärmt.
- Schalten Sie alle unnötigen elektrischen Verbraucher aus.
- Nutzen Sie, wenn möglich, die Nachtauskühlung. Lüften Sie also möglichst nachts, wenn die Außentemperaturen niedriger sind.
- Lüften Sie mit den Fenstern, die von der Sonne abgewandt sind – zum Beispiel auf der Nordseite des Gebäudes.
- Bei mechanischer Kühlung im Sommer stellen Sie etwa 26 Grad ein. Gerade wenn die Mitarbeitenden in leichter Sommerkleidung im Büro sind, sollte die Temperaturdifferenz zur Außentemperatur nicht zu groß sein.
- Bei Luftbefeuchtung ohne Kühlung wirkt bereits eine Luftfeuchte von 40-45% kühlend durch sogenannte adiabatische Kühlung.
Und bei einer Neugestaltung der Arbeitswelt setzen Sie auf ein ganzheitliches Konzept, das alle Wechselwirkungen zwischen Ergonomie, Akustik, Klima,
Beleuchtung und Hygiene entlang der HCD Matrix berücksichtigt.