Letztens in Münster auf dem Wochenmarkt: „Hallo Frau Stüve“, und nach einigen Höflichkeiten: „Seitdem ich Sie kenne, betrachte ich die Call-Center-Themen, die uns immer wieder zugespielt werden, mit ganz anderen Augen. Erst letztens hab ich wieder anonym Hinweise über Arbeitsbedingungen erhalten, fürchterlich…“ Das freundliche Gespräch fand zwischen Obst- und Eierständen mit einer Redakteurin unserer Heimatzeitung statt. Sie hat sich – von uns – vor einigen Monaten erzählen lassen, was Call Center tun, welche Menschen dort arbeiten und wie die Arbeitsplätze dort aussehen. Selbstredend solche Arbeitsplätze, die wir gestaltet haben. Die Wirkung verblüfft mich immer wieder: Wer sich dem Thema Call Center nähert und sich darauf einlässt, der lernt, schwarz und weiß zu unterscheiden.

Die Berichterstattung im Radio war letzthin ganz ähnlich: Es ging in der Berichterstattung über eine Aktion der Verbraucherschützer nicht mehr pauschal um Call Center, sondern um „die miesen Machenschaften am Telefon“. Das klingt nach Kriminalität und das ist auch gut so. Die Medien im Münsterland haben also gelernt zu unterscheiden. Die Medien in Berlin auch. Das zeigt die Berichterstattung rund um die CallCenterWorld: Verdi fordert „gute Arbeit“ und die Presse schreibt, dass HCD solche guten Arbeitsplätze im LiveCallCenter zeigt. Die Quintessenz? Tu Gutes und rede drüber.

Das ist nicht neu. Aber in unserem Wirtschaftszweig immer noch zu wenig verstanden. Wer guten Kundenservice am Telefon oder über andere Kanäle liefert, der sollte aufstehen und darüber reden. Wer da draußen weiß denn schon, dass die Bestellannahme beim Oberhemden-Versender ein Call Center ist? Oder bei der heimischen Sparkasse oder dem Energieversorger? Und dass Sie Ihre Call Center guten Gewissens öffnen können, wissen wir. Das Interesse an einer ganzheitlichen Sicht auf Qualität war noch nie so groß wie heute.

Liebe Call-Center-Führungskräfte, es ist Zeit für ein gestärktes Selbstbewusstsein! Sie sind der Kitt der Wirtschaft, erzählen Sie davon!