Lesen Sie die Wirtschaftswoche? Im Interview gab der Arbeitsforscher und Soziologe Nick Kratzer Anfang August dort einen Einblick in seine Wahrnehmung von Desksharing. Vorneweg: Es ist kein guter Eindruck. Grund genug, einige Erfolgsfaktoren zu beschreiben, die Desksharing nicht nur effizient, sondern auch zu einer angenehmen Erfahrung für die Mitarbeitenden machen.

Das Interview in der Wirtschaftswoche greift einige der typischen Vorbehalte gegen Desksharing im Open Space auf: Es ist aufwändig, jeden Morgen seinen Arbeitsplatz „neu“ zu beziehen, Kolleg:innen stören die eigene Arbeit, es ist unpersönlich und lade geradezu ein, beschäftigt zu scheinen statt beschäftigt zu sein. Alles das mag zutreffen für ein schlecht gemachtes und schlecht gelebtes Desksharing. Aber alles das lässt sich vermeiden. Dazu vier ganz wichtige Punkte:

1. Ankommen einfach machen

Die Technik muss sich dem Menschen unterordnen. Das heißt: Bürostühle, die sich automatisch auf den Nutzer einstellen, smarte Funktionen bei der die Anmeldung am PC mit der richtigen Höheneinstellung des Tisches verbunden wird. Licht mit Anwesenheitssensor, sodass die verwendeten Arbeitsplätze automatisch beleuchtet werden. Bluetooth-Tastaturen und Mäuse sorgen dafür, dass die persönlichen Arbeitsgegenstände der Mitarbeitenden automatisch funktionieren. Das Ankommen beschränkt sich dann für die Mitarbeiter:innen auf sehr wenige Handgriffe. Diese smarten Lösungen benötigen selbstredend einigen Aufwand bei der Planung, sind aber längst etabliert. Wer Desksharing einführen will, ist gut beraten, sich die tägliche Employee Journey vor Augen zu führen und das Ankommen zu vereinfachen. Das steigert die Akzeptanz deutlich.

2. Free Seating nur in der Abteilung

Und wer die Employee Journey ernst nimmt, wird schnell merken, dass ein verteiltes Free Seating im gesamten Gebäude über Abteilungs- und Bereichsgrenzen hinweg, nicht wirklich etwas bringt. Die Vereinsamung der Menschen in der Menge Fremder tritt aber nicht auf, wenn Mitarbeitende abteilungsweise zusammensitzen. Nur so kann der Arbeitsort auch zum sozialen Ort werden – Kommunikation im Team ist schnell und einfach möglich, Zusammenhalt und Kollegialität werden gefördert. Übrigens: Im Unterschied zum Free Seating kann ein echtes Co-Working als offener Bereich für Mitarbeitenden aller Abteilungen durchaus gewinnbringend sein – bei interdisziplinären Projektteams zum Beispiel.

3. Die richtigen Arbeitsplätze richtig planen

Wer Standardmaß an Standardmaß reiht, erlebt, dass Privatheit fehlt, dass die Kollegen als laut oder störend wahrgenommen werden. Der HCD Private Place ist die Antwort auf diese Herausforderung: runde Formen bedienen den ergonomischen Greifbereich des Mitarbeitenden und sorgen für Abstand beim versetzten Platzieren im Raum. Der Arbeitsplatz schafft Distanz und Privatheit, unterstützt Kommunikation und Konzentration an einem Ort gleichermaßen. Dass er außerdem perfekt für die Video-Kommunikation vorbereitet ist, macht ihn universell einsetzbar. So entsteht ein produktiver Rückzugsraum für die Mitarbeiter:innen.

4. Ordnung lässt sich organisieren

Wer Arbeitsplätze im Raum richtig anordnet, wer Wege und Arbeitsbereiche optisch trennt, sorgt schon damit für Struktur und schafft Ruhe im Raum. Dass Tastaturen, Mäuse und Headsets persönliche Gegenstände der Mitarbeiter:innen sind, drahtlos funktionieren und von den Mitarbeiter:innen in einem eigenen Schrank, einer eigenen Box aufbewahrt werden, sorgt für aufgeräumte Arbeitsplätze. Leere Schreibtischoberflächen erleichtern dann auch die tägliche Unterhaltsreinigung.

Desksharing ist gut gemacht eine überaus effiziente Methode. Und wer die Fotos seiner Liebsten auf dem Schreibtisch vermisst, kann dies heute ja auch ganz einfach über den Bildschirmhintergrund oder den Bildschirmschoner beheben. Es gibt nun wirklich keinen Grund, die Mischung aus Homeoffice und Desksharing zu verteufeln. Nur gut gemacht muss es sein – in Home, Hood oder Host.